................ KVL51  Abklettern am 3.11.07                                        1. Text und Fotos: Norbert Henning
                                                                                                                              2. Fotos von Stefan Laub
                                                                                                                              3. Nachtrag von Peter Mitzscherlich

Teilnehmer: Helmut Richter, Ruth und Peter Mitscherlich, Wieland Brückner, Kerstin Beyer und Uli Franke, Micha und Moni Johne, Gudrun Johne und Stefan Laub, Petra Winter, Sebastian Arndt, Norbert Henning und Ines Schmidt

Wir trafen uns um 10.00 Uhr an der Ottomühle. Voller Optimismus, aber ohne Chance auf einen Kletterweg. Die tagelange Nässe hatte auch das Bielatal gründlich eingeweicht und unter diesen Bedingungen wollten wir weder dem Fels, noch uns etwas antun. Also wurde eine Wanderung um das untere Bielatal angesetzt, die von der Ottomühle über die westliche Talseite und verschiedene Aussichten zur Schweizermühle und auf der östlichen Talkante zurück führte. Wie üblich wurden dabei verschiedene Gipfel und Wege besichtigt und Pläne für die nächste Saison geschmiedet. Dabei zeigt unser neuestes Mitglied, Sebastian, ein auffälliges Interesse am Herkuleskopf, so dass für Interessierte im nächsten Jahr vermutlich die Chance besteht, sich dort in sein Seil einzubinden. Das wäre in jeder Hinsicht gut: Sebastian hätte damit gezeigt, dass er ein würdiges Mitglied ist und wir alten Säcke kämen da endlich mal rauf! Weiterhin bemerkenswert: im historischen Gemäuer der Schweizermühle betreibt seit kurzem eine unerschrockene Frau eine kleine Gaststätte. Wir haben ihr und uns durch eine kurze Einkehr etwas Gutes getan.
 
Zurück auf dem Parkplatz wurde das Gepäck aufgenommen und es ging ab in die Boofe am Mäuseturm. Dort stellte sich heraus, dass Micha und Christian abhanden gekommen waren. Als sie nach einer halben Stunde noch nicht da waren, machte sich Ratlosigkeit breit. Besonders Moni wurde unruhig und machte sich Sorgen um ihren Mann. Nachdem sie in der letzten Woche immerhin ihren 33. Hochzeitstag hatten (herzlichen Glückwunsch nachträglich!) eine Reaktion, die so nicht unbedingt zu erwarten war, aber es spricht doch sehr für die beiden. Moni tat uns leid, also wurde versucht, Micha telefonisch zu erreichen, in der Hoffnung, dass er trotz Bergnot noch in der Lage wäre, ein Telefon zu bedienen. Es klappte und Micha konnte auch noch sprechen: Mir müssn nur noch bezahln, dann gomm mer! Die beiden waren der Daxensteinbaude zum Opfer gefallen und mussten schließlich in einer Rettungsaktion aus den Tiefen des Glasergrundes geborgen werden. Sie hatten den Weg nach Tschechien bereits im Wesentlichen zurück gelegt und suchten dann den Mäuseturm auf der falschen Talseite. Wir müssen mit dem Wirt der Daxensteinbaude gelegentlich mal über sein Sortiment reden. Da muß seltsames Zeug bei sein.

In den letzten Jahren hat sich die schöne Sitte herausgebildet, dass die Verantwortlichen für eine Vereinstour sich noch eine kleine Überraschung ausdenken. In dieser Hinsicht haben Kerstin und Uli zum diesjährigen  Abklettern Maßstäbe gesetzt. Sie müssen tagelang gearbeitet haben, denn sie hatten etwa 20 Liter Kesselgulasch in die Boofe geschleppt!  Dazu einen riesigen Kessel nebst dazugehörigem Dreibein und, und jetzt kommts: Brennholz aus dem Baumarkt! Knochentrockene Buche! Die brannte nicht nur wunderbar, wir vermieden damit auch die Vorwürfe der Naturschützer, dass die Kletterer dem Wald mit dem Totholz die Nährstoffe entziehen würden. Waldbrandgefahr bestand bei der Nässe sowieso nicht. Das Kesselgulasch schmeckte allen, und damit die Ernährung nicht einseitig wurde, kochte Helmut Glühwein, alle möglichen Kuchenpakete tauchten auf und es wurde trotz ständigen Nieselregens sehr gemütlich.
Als dann zum traditionellen Gruppenfoto mit Selbstauslöser gebeten wurde, setzten sich alle in Position, lächelten freundlich und exakt in dem Moment, als der Apparat das erste Bild schoß, rutschte ein Fuß des Kesselstativs weg und der Kessel stürzte ins Feuer!  Auf dem Bild gut zu erkennen: die Funkenwolke und der in der Luft schwebende Topfdeckel. Ulis Rettungsaktion ist auf den nächsten Bildern festgehalten. Etwa drei Liter Kesselgulasch lagen auf dem Boden und sahen seltsam aus.
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Das kleine Video zeigt Michas Kommentar dazu. Nachdem wir uns vorher Sorgen gemacht hatten, ob diese Gulaschmengen überhaupt zu schaffen wären, war die restliche Menge jetzt überschaubar. Nach dem Essen packten wir zusammen und das wars dann.

 Fazit: ein Wetter, bei dem sich selbst eine Ente erkältet hätte, aber trotzdem ein schöner Tag für uns.
 Besonders dank Kerstin und Uli!
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   Wandern statt klettern

    Auf dem Aussichtsplateau

   Steiganlage
   

             Und hier gehts wieder runter

    In der Gaststätte Schweizermühle

         Vorbereitung des Kesselgulasch

                                              Foto: Stefan Laub    

       Blitzlicht mit kleiner Katastrophe

    Beginn der Rettungsaktion

     Fortsetzung

   Letzter Versuch

          Das Ergebnis

         Helmut, der Glühweinkoch

    Abklettern ?


        Bilder von Stefan Laub