KVL51
Kletter- und Kulturfahrt in die Argolis                
30.09.-14.10.2008

  Teil 13 :   Strandwanderung nach Kilada

                        Montag, 13. 10. 2008





Das Wetter war prachtvoll. Was war näherliegend, als die Strandwanderung vom ersten Tag fortzusetzen, um schließlich auf diesem Wege doch noch nach Kilada zu gelangen? 

Hätten wir uns  zu diesem Zeitpunkt das Ganze bei Google Earth anschauen können, vielleicht hätten wir es  gelassen und uns an den Strand gelegt. Eigentlich hätte auch ich es besser wissen müssen: Schon am ersten Tag sah ich diese Buchten mit ihren steilen Küsten, die ein Durchkommen am Wasser nicht wirklich machbar erscheinen ließen.
Nein, wir wollten es so! Wir liefen los,  und es ging gut, bis wir eben an diese kleine Bucht kamen, wo es nicht weitergehen wollte. Irgendwo war auf der Karte ein Pfad eingezeichnet, davon war aber weit und breit nichts zu sehen. Mittlerweile waren wir auch so tief in  die Macchia  (das ist das stachlige, dornige, trockene, schreckliche und vielfältige Geäst, Gestrüpp, Strauchwerk) eingedrungen, dass ein Zurück auch nicht mehr sinnvoll erschien. Darum nur in die Richtung weiter, wo das Gestrüpp immer höher und dichter wurde, immer weiter, in Richtung Kilada.
Es war insgesamt eine recht anstrengende Sache: immer nach der Suche von einem Schlupfloch in der Macchia zum nächsten.

Irgendwann ging es bergab. Und dann fielen wir (wörtlich) von einem nach unten wachsenden Baumstamm auf eine Wiese - und vor uns war das Meer.

               Weltraumblick per Google Earth. Die Wanderung ist rot gepunktet.


    Noch bevor wie losliefen, sahen wir vom Fenster aus ganz draußen
    ein großes Schiff. Das fuhr nach Nafplio; anders wohin ginge es 
    gar nicht. Schaun wir es mal aus der Nähe an.


    Die haben es gut an Bord; wir gehen zu Fuß!




   Ist das nicht schön? Man kann das Meer sehen und die Insel Psili; 
   die Meerzwiebeln blühen.
Das stachlige Gebüsch hat hier (noch)
   überall  Durchlässe. 


   Der Wachholderbusch ist ganz schön hoch. Ein bißchen Meer
   schimmert aber noch durch.


           Was grinst du mich an? Ach so, ein Steinblock mit
           versteinerten Fossilien


     Ein erfreulicher Anblick: Inmitten der graugelben Flechten
    blühen die Alpenveilchen.

 Ja, und da sind die Buchten!  Von wegen Strandspaziergang!.

 Es gibt nun keine weiteren Fotos.
 Erst als wir auf dem Küstenfahrweg von Kilada zur 
 Kapelle des Hlg. Nikolaus waren, ging es mir wieder
 besser.

          Erstaunlicherweise sind diese Kapellen immer an ganz
            besonders schönen Plätzen errichtet worden.

            Die Ikonen habe ich  sozusagen durchs Schlüsselloch
            fotografiert, die Tür war 
abgeschlossen.

           


        Der Hlg. Nikolaus -  war uns bereits in der Türkei begegnet


          Die Zweige scheinen so dürr und trocken, aber sie blühen!


     ... und sie stammen von diesem merkwürdigen "Perückenbaum".


                          Die Kirche "Mariä Verkündigung" in Kilada

 
      Neubau 1966 - 1983


Wir hatten Durst und auch Hunger und betraten in einer der Hafenstraßen ein Cafe oder Bistro wie auch immer. Wir suchten uns den Fisch aus, den wir essen wollten.

In dieser sonst menschenleeren Gaststätte war auch noch ein Einheimischer, der an einem Tisch saß und sich mit einem Buch zu schaffen machte. Plötzlich begann er, daraus vorzusingen -
griechisch-orthodoxe Kirchenlieder - wie wir sie vor vielen Jahren in einem Kloster in Bulgarien gehört hatten. Rechts ist so ein Notenblatt. Wenn ihr den Sänger hören und sehen wollt, dann klickt das Bild einfach an. Es funktioniert, wenn ihr den Windows Media Player  an Bord habt.

   

                        (DSL)

     Es ist menschenleer in all den engen und verwinkelten Gassen.
    Siesta.
    Das Leben beginnt erst wieder um 17.00 Uhr.
    Dann öffnen auch die Geschäfte.

   Auch neue und teure Wohngebäude sind zu sehen. Im Garten
  gedeihen Bananenstauden.

             Ein Blick zurück auf  Kilada, das insgesamt einen recht modernen Eindruck vermittelt. Am Ortsende erkennt man die Bootsmasten in der Werft.



   Um zurück nach Lepitsa zu kommen, müssen wir einen ziemlich steilen Fahrweg auf einen Hügel hinaufgehen. Hier oben und dahinter gibt es südlich unseres Ferien-Estates 
   wunderschöne Olivenhaine und Wohngebäude, die an das frühere Griechenland erinnern.
     Unsere Ferienwohnsiedlung ist nur durch einen Fahrweg von den Olivenhainen getrennt: 
   Bei unserer Ankunft hatte ich die Gebäude in der Abenddämmerung fotografiert, jetzt  bei vollem Sonnenschein. 







Unsere kleine Strandwanderung nach Kilada und zurück hatte fast den ganzen Tag in Anspruch genommen.
Ein bißchen müde waren wir schon. Die Reisetaschen mußten auch noch gepackt werden.

Dann saßen wir ein letztes Mal auf der Terasse, nahmen Abschied - nicht nur von unserem treuen vierbeinigen Begleiter - auch von unserem Urlaubsort mit den wundervollen  Sonnenuntergängen und Abendstimmungen. Wir nahmen auch Abschied von der Argolis, einer Landschaft mit ganz besonderen Reizen: viele Küsten und Strände, im Inneren bergig, karges Gelände mit den typischen Olivenhainen . Und die überall spürbare Vergangenheit. Hier hatten schon vor 2-3000 Jahren Menschen gelebt und großartiges geleistet.

Genug.
Fazit: Note 1