KVL51
Kletter- und Kulturfahrt in die Argolis
30.09.-14.10.2008

  Teil 5:   - Troezen / Trizin: Das Heiligtum des Asklepios
             - Kastro Thermisia

                    Sonntag, 05. 10. 2008

Über Nacht war Sturm aufgekommen; er heulte ganz kräftig um unseren Wohnturm. Wir mußten die Fensterläden schließen. An Klettern hier in der Gegend war nicht zu denken. Also ein neuer Plan: Umi wollte sowieso nach Trizin. 
Also warum nicht heute. Die Entfernung  betrug über 

60 km Landstraße; es ging immer an der Küste entlang und schließlich an der Urlauberinsel
Poros vorbei.

       

­


     
Karins Haare wurden ganz schön nach Osten gefegt.


     
Die Wellen in der Bucht trugen Schaumkronen.


               Zum Greifen nah: die Insel Psili

         
             
                                   Poros - ein traumhaft schöner Anblick!  Hier, auf der Ost-Seite der Argolis war von  dem Sturm nichts mehr zu spüren. Bilderbuchwetter.



Turm des Theseus
Theseus war ein Held in der griechischen Mythologie. Er heiratete die Amazonen-Königin Antiope, die ihm den Hippolytos gebar. Nach Antiopes Tod heiratete Theseus  Jahre später Phaidra. Sie starb durch Selbstmord, nachdem sie ihren Stiefsohn Hippolytos vergeblich begehrt hatte. Aber Theseus verbannte seinen Sohn Hippolytos aus
Troezen




Unsere Fahrt ging weiter. Vorbei an  den Resten des antiken Theseus- Turmes suchten wir eine Schlucht, in der eine natürliche Felsenbrücke zu sehen sein sollte.
Von unseren PKW wurde einiges abverlangt, um auf dem holprig-steinigen Weg voranzukommen, bis wir eine geeignete Parkmöglichkeit gefunden hatten.


       
 Eine mächtige Felswand ragte am Eingang der Schlucht  
          in die Höhe...




         
        ...und weit oben eine Felsnadel:
        ob sie schon erstiegen wurde?


        Im Schluchtgrund gab es einen Bach.
        Man konnte die Schlucht aufwärts im
        Bachbett gehen und dort von Stein zu
        Stein springen. Orographisch links führte
        auch eine Pfadspur hoch, die sich aber
        bald verlor.


        
Ein Alpenveilchen, von denen es viele
          blühende gab zu dieser Zeit und die
          uns immer wieder erfreuten.


       
Das hatte er nun davon: Knöchel verstaucht.
        War aber nichts Ernsthaftes.


                   
Idealer Rastplatz


   
Und das war die Felsbrücke: unscheinbar,
     im Buschwerk kaum zu erkennen und
     ganz schwer zu fotografieren.



     
Nach diesem Abstecher ins Gebirge waren wir auf der Suche nach dem antiken Heiligtum
     des
 
Aesculap...


     
...und erfreuten uns an den Landschaften, die sich unter uns auftaten.

Wir kamen an dieser kleinen Kapelle vorbei. Im Schatten auf der Rückseite machten wir unsere Mittagspause und sammelten Nüsse von einem dort stehenden Baum.

                  
           
Asklepios

                                       

 

Asklepios gilt als Sohn des Apollon und der Koronis.  Koronis war von Apollon schwanger und hatte sich mit einem Sterblichen eingelassen. 

Eine  Geschichte weiß zu berichten, dass Koronis auf den Peloponnes zog, wo sie heimlich niederkam, um die Geburt vor dem nichtsahnenden Apollon zu verbergen. Auf dem Berg Myrtion bei Epidaurus setzte sie das Neugeborene schließlich aus. Dieses fanden zwei Tiere, die Ziege des Hirten Aresthanas, die das Kind säugte und dessen Hund, der andere Tiere abwehrte. Als Aresthanas hinzukam und das Kind aufhob, entfuhr dem Sprössling ein Lichtstrahl. Der erschrockene Hirte zog sich ehrfurchtsvoll zurück. Bald verbreitete sich die Kunde über einen Gott, der Kranke heilen und Tote zum Leben erwecken konnte.  Asklepios beherrschste die Heilkunst wie kein anderer. 

Die Heilung im Asklepius-Kult bestand oft darin, dass der Kranke im meist außerhalb der Stadt gelegenen Tempel des Asklepios schlief. Im Traum erschien ihm dann der Arzt und gab dem Patienten Diäten oder andere Behandlungsmethoden auf.

Dargestellt wird Asklepios meist als ein bärtiger, ernster Mann, mit Lorbeer, sich auf einen Stab stützend, der von einer Schlange (Natter) umschlungen wird. Dieser Asklepiosstab wurde zum Symbol der Heilkunde. 

Der Göttervater Zeus fürchtete nun ob des Erfolges Asklepios', dass bald kein Mensch mehr sterben würde. Er schleuderte daraufhin einen Blitz auf Asklepios und tötete diesen.

                                       



     
Asklepios-Tempel in Troezen / Trizin


       
Gebäudereste mit  Hinweisen auf Bäder, Behandlungs- und Liegehallen

Trizin

Ruinen des antiken Troizen, der legendären Geburtsstadt des Heros Theseus.

Bereits in frühhelladischer Zeit war die Umgebung des Ortes besiedelt. 

Westlich vom Dorf Trizin  findet man das Gelände der antiken Stadt Troizen, in der Theseus dem griechischen Mythos zufolge geboren wurde. An der ersten größeren Weggabelung wird ein verwitterter Muschelkalkblock als jener Fels gezeigt, den Theseus der Sage nach hob, um seines Vaters Schwert zu nehmen und in der Folge Land und Leute von sechs Plagen zu befreien.

Nordwestlich führt ein Weg über den meist trockenen Gephyron-Bach in ein Asklepios-Heiligtum und zum antiken Stadion. Man glaubt, Spuren von Liegehallen ausmachen zu können, für den Heilschlaf der Patienten.

Südwestlich gelangt man auf einem Wanderweg in eine von Oleander überwucherte Schlucht und zu einer Naturbrücke, die in fränkischer Zeit untermauert wurde und als Diavologephyra (Teufelsbrücke) bekannt ist.


                  


     ???


           Zisterne



Hippokrates von Kos  * um 460 v. Chr. auf der griechischen Ägäisinsel Kos; † um 370 v. Chr. in Larisa, Thessalien) gilt als der berühmteste Arzt des Altertums.
Hippokrates stammte aus dem Geschlecht der Asklepiaden, die sich selbst auf den Heilgott Asklepios zurückführten. 
Offenbar reiste er als wandernder Arzt viel und weit durch Griechenland und Kleinasien. Er leistete einen großen Beitrag zur koischen Ärzteschule. Seine Söhne Drakon und Thessalos, sowie sein Schwiegersohn Polybos führten die Familientradition fort.Hippokrates wurde schon zu Lebzeiten hochverehrt. Er gilt als Begründer der Medizin als Wissenschaft.


Kapelle Agios Sotiras (Erlöserkapelle), 

eine Basilika aus frühchristlicher Zeit.  Dort fand man das wichtigste Zeugnis aus der Geschichte des Ortes:
eine
Inschrift
, die von der Evakuierung Athener Frauen und Kinder nach Troizen spricht, als sie vor den Persern in Sicherheit gebracht wurden (480 v.Chr.).

                                                                                                                                                               


Am späten Nachmittag bestiegen wir noch das Kastro Thermisia
um dort einen großartigen Blick auf die Landschaft zu haben und vielleicht noch einen oder zwei Wege zu klettern.

 











Kastro Thermisia, die Überreste einer
venezianischen Burganlage (ca. 11.-14. Jh.)

Eine Festung, wie sie im Buche steht. Unzugänglich. Auch heute noch. Nur auf Bergsteigerpfaden und vielleicht Wegen aus alter Zeit, die nur spärlich erkennbar sind, kommt man hinauf.

Die Festung ist durch eine tiefe Kluft  zweigeteilt.  Vom östlichen Teil mußten wir abseilen, um hinunter zu kommen.

Wir fanden den Steig, der uns bis 400 m über NN hinaufführte.

      


    Es blühte in jeder Felsspalte.


    Das Hydra-Inselgebiet



Die westliche, sonnenbeschienene Felswand  ist klettersportlich erschlossen.
Um zu den Klettereinstiegen zu kommen, seilten wir ab. Erst später sahen wir, dass links um die Kante eine Steiganlage hoch- bzw. runterführt.


               Umi staunte, was in venezianischer Zeit  so gebaut worden war.






     
Uwe im "The Red Corner"


     
Werner im Nachstieg


               
Venetian Wall  5b


       
Von der Nordseite war zu erkennen, dass der Berg zweigeteilt ist.


       
Die landschaftlich imposante Felswand


                                                                                                                                                                   ________________________________________________________________________