Wanderung zur -
und Ersteigung der Großen Heiligen über den AW
22.05.2009
 
Jürgen und Elvira Kühn
Wolfgang und Karin Grübner

Die große Heilige ist höher als alle anderen Felsformationen in Meteora. Mit ihren 630 Höhenmetern überragt sie Kastraki um mehr als 300 m. Sie ist so etwas wie das Wahrzeichen von Meteora und von überall her sichtbar.
Das z.Bsp. ist eine Sicht auf die Große Heilige von dem  ca. 8 km (Luftlinie)  südliche gelegenen Kalksteinmassiv  Theopetra. Die "Spindel" in der Mitte des Bildes ist etwa 40 Meter hoch.
Dieser Blick von Westen zeigt die Große Heilige in besonderer Weise. In der Mitte des Gipfelaufbaues erkennt man eine dunkle Höhlung. Dort befand sich die Kapelle der 12 Apostel. Wie unsägbar schwer es ist, für den Ungeübten dort hochzusteigen, können nur die ermessen, die selbst dort gewesen sind. Heute sind nur noch Reste einer Wandmalerei sichtbar.
In einer Felsspalte hat man ein paar Ikonenbilder und Kerzen  hingestellt.

Vor der Großen Heiligen links ist die Pyramidenspitze und rechts vor ihr (hebt sich gar nicht gut ab) der Bantowafels zu sehen, in dessen Ostseite ein kleines Felsenkloster errichtet wurde. Es sieht sehr schmuck aus, ist aber unbewohnt und verschlossen.





 
 

 
Beginnen wir unseren Aufstieg zur Großen Heiligen in Kastraki. Es führt  ein gut gehbarer Weg das steile Tal  zur "Spindel hoch".  Bald kommen wir an einer kleinen, verschlossenen Kapelle vorbei. Ich riskiere einen Blick durchs Schlüsselloch (oder war es ein Türspalt?).
An der "Spindel" angekommen, wird erst einmal gerastet. Karin hat sich entschieden, hier zu bleiben und auf unsere Rückkehr zu warten.
Der weitere Wegverlauf ist bald nicht mehr richtig zu erkennen. Das Gelände wird ziemlich steil, ein Ausrutscher würde schlimme Folgen haben. Für Elvira ist es eine Herausforderung.  Aber dann haben wir eine Felskluft erreicht, in der wir uns sicherer fühlen. Es geht kaminartig  immer höher und höher. Tatsächlich, da führt ein Felsband links hinaus und über eine Treppe (!!) zu einem Plateau, auf dem man eine herrliche Sicht hat, sich im Grase ausruhen kann. Eine Wasserzisterne gibt es auch.
Nach kurzer Rast geht es dann mit leichter Felskletterei  weiter. Elvira ist mutig und kommt noch ein Stück mit.  Dann aber ist auch für sie die Grenze erreicht.

In leichter Kletterrei kommen Jürgen und ich bald zu dem großen Süd-Plateau, von dem sich der Gipfelkopf aufbaut.
Nach etwas Suchen haben wir auch den Klettereinstieg gefunden. Es sind noch 30 Klettermeter vor uns mit einer Nachholestelle. Im unteren Teil ist es gute Riß- und Kaminkletterei (III), der Direktausstieg (V) verlangt schon einiges mehr. Diesen Abschnitt hat Jürgen vorgestiegen.

Die Aufnahme rechts wurde mit 12 x opt. Zoom von Kalambaka aus gemacht. Den Verlauf des AW habe ich versucht einzuzeichnen.
Berg Heil, Große Heilige,
wir haben es geschafft!









Ein wunderbarer Blick tut sich auf das gesamte Felsengebiet Meteora auf!

Es ist schon ein großes Erlebnis, hier oben zu stehen. Man kann nur staunen und versuchen, so viel an Eindrücken aufzunehmen, wie nur möglich. Rechts unten ist die kühne Felsgestalt, die "Spindel" zu sehen, die dem Jürgen noch sehr interessant werden wird..
Meine Gedanken gehen auch zurück - 17 Jahre, als ich schon einmal hier oben gestanden war, damals mit Helle, Mele und Sohn Gerd.

Es ist bald Zeit aufzubrechen.
Von der Abseile hat man einen weiten Blick auf die Ebene, und unter uns breitet sich Kalambaka aus.

Nach der Abseile wollen wir uns noch die Kapelle der 12 Apostel ansehen.


         Das Stadtzentrum (schwarzes Rechteck im großen Bild) habe ich mit Super-Tele-Foto ganz nah herangeholt.

     
   Das Einzige, was von der Kapelle der 12 Apostel
   erhalten geblieben ist.

  Auf dem  Südplateau  hat man Mühe, durch das hohe Gras  und bis zur Kapelle zu kommen, auch Orchideen kann man hier finden.

Der Abstieg ging zügig voran. Ellvira freute sich. Und hat denn da der Jürgen nicht etwa in der wassergefüllten Zisterne gebadet?

Noch einmal ein wunderbarer Blick in den oberen Talkessel. Gegenüber der Soulotis mit der "Linie des Fallenden Tropfens" ***VI, ein grandioser Weg.
Jürgens Traum von diesem  Weg sollte sich erfüllen.

Aber hier und heute konnten wir eine andere Seilschaft in diesem Weg beobachten. Ist schon toll, oder?

Das ist genau die Murmel, auf der ich vor 17 Jahren gesessen habe und die auch Jürgen als Ruhepunkt genutzt hat.
Karin hatte geduldig am Fuße der Spindel gewartet, bis wir wieder alle bei ihr angekommen waren. Der weitere Abstieg war bald getan. Am Abend dann trafen sich alle auf der Terrasse zu einem  Bier. Die nächsten  Projekte wurden diskutiert. Familie Apelt aus Berlin kam zu einer Stippvisite. Und schließlich  war es Lothar Stutte, der den Abend  mit seinen Berichten von der Erschließung des Klettergebietes Meteora  und von seinem und Dieter Hasses Buch "Felsenheimat Sächsisch - Böhmische Schweiz" bereicherte.