Die Besteigung der Pyramidenspitze über die Talkante V+
30.05.2009  

Fotos: Elvira und Jürgen Kühn, Wolfgang Grübner

1. Seilschaft: Jürgen Kühn, Wolfgang Grübner
2. Seilschaft: Sebastian Arndt, Werner Meitzner


        
                    Man kommt an zwei in den Felsen hineingehauenen Klöstern vorbei, die ausgesprochen malerisch in dem nur durch einen Fahrweg zugänglichen Tal angelegt sind. Beide wurden restauriert und sind eine Augenweide für jeden Vorbeikommenden.

Die Höhlungen in den senkrechten Felswänden wurden von Eremiten behaust. Noch heute sind gewagte Holzkonstruktionen erkennbar. Wie man in luftiger Höhe diese Felslöcher erreichte, scheint unklar.


 
Zunächst wird sorgfältig die Kletterausrüstung angelegt.


   
Kurze Andacht?  Aber was ist das da oben für ein schwarzer Punkt in der Felswand?

Kaum zu glauben, da schaut ein Kopf über den Rand eines Felsbandes.

Ja, und  dann präsentiert sich eine Ziegenherde in der Scharte zwischen Pyramidenspitze und Großer Heiligen


Den Ziegen gleich versuchen wir hinauf in die Hochscharte zu kommen. Schon allein die Querung ist ein Problem: Keine Sicherung. Und es geht schon hier tief  hinunter. Die Steilheit des Geländes ist in der Draufsicht  nicht zu erkennen.

Noch sind wir am Wandfuß der Großen Heiligen. Die Pyramidenspitze liegt links auf der anderen Seite der Scharte. 

Aber nun ist der Grateinstieg erreicht. Die eigentliche Kletterei kann beginnen.

Die Talkante, eine großartige Kletterroute der Schwierigkeit V+


Auch die Querung von der Kante in die Schartenseite am Gipfelausstieg hat es noch einmal in sich V-. Nach 135 Klettermetern haben wir schließlich den Gipfel erreicht.


 Jürgen kommt als Erster auf dem Gipfel an. Die Steilwände der Gr. Heiligen gehen noch weit höher hinauf.


     Werner auf den letzten Metern zum Gipfel.

     Die Anstrengung der Kletterei ist uns anzusehen. Nur der Werner hat ein deutliches Lächeln im Gesicht.


Der Bantowafelsmit mit dem in den Fels eingehauen Kloster (das obere von zweien). Es ist nicht bewohnt. Zwischen Bantowafels und Ambaria ist der Wal, auch ein Kletterblock. (Die Schieflage ist fototechnisch verursacht).
Rechts schaut man auf den Ambariafelsen. Das ist ein gewaltiger Felsbrocken mit vielen langen und schweren Wegen. Direkt vor uns (rechts der Kante) ist der Schildkrötenweg.

Und unten schaut man durch zwei Felswände (links Große Heilige, rechts Bantowa) hinunter auf Kalambaka. (Telefoto)

Auf dem Gipfel, hatte es ein wenig geregnet. Nach der Abseile in die Scharte ging es diese Steilrinne hinunter. Wenn es richtig regnet, bildet sich hier ein Sturzbach.

Die letzten Abseilmeter an diesem Riesenloch vorbei - und dann landen wir wohlbehalten im Ast- und Blattwerk eines Baumes.

Von oben kommend hat man eine sehr schöne Sicht auf das obere Felsenkloster.

Vor dem Felsenkloster rechts der Ambariafels


     Ein Blick zurück - und die Pyramidenspitze erscheint uns ziemlich klein, kaum auszumachen inmitten der Felskolosse von Ambaria, Pixari, Bantowafels und Gr. Heilige. Dennoch war es eine großartige Kletterfahrt, einer der Höhepunkte unserer Meteorareise.

Rechts hinten die Felswände und Gipfel um den Stephanosberg 630 m über NN, rechts Kalambaka.