Skiurlaub im Lungau

6.3.-13.3.2010

Bildbericht  (von Günter Grünberg)

Bericht der Ski-Wanderer  (von Karlheinz Bardoux)



Teilnehmer: Hagen Trinks, Micha und Moni Johne, Karlheinz und Karin Bardoux, Ute und Helmut Richter, Günther Grünberg, Wolfgang Engel und Marlies Speer, Norbert Henning und Ines Schmidt


Organisiert hatte Hagen das Ganze. Er war durch seine Töchter auf diesen Ort gekommen. Auf meiner geistigen Landkarte hatte der Lungau bisher keine Rolle gespielt, aber Hagen hatte erfahren, dass das Gebiet sowohl Abfahrts- als auch Langlaufmöglichkeiten bietet. Die Gegend hatte auch noch weitere Stärken, die wir kennen lernen sollten.

Als wir in Dresden abfuhren, war der Winter gerader zum x-ten Mal rückfällig geworden und es lag so viel Schnee, dass die Autobahnen teilweise wegen Unfällen gesperrt waren. Ines und ich brauchten dann auch 11 Stunden, andere kamen besser durch oder fuhren erst einen Tag später los. Die Quartiere waren sehr schöne Ferienwohnungen auf einem Bauernhof, in dreihundert Jahre alten Gebäuden. Alles sehr gut gemacht und urgemütlich. Das war wichtig, denn abends saßen wir meist in der einen oder anderen Wohnung zusammen, überwiegend zum Essen und hinterher wurde dann in den einzelnen Wohnungen noch ein wenig ausgewertet. Das Essen hatte Hagen klassenfahrtmäßig organisiert, jeder war mal dran. War das Essen verzehrt, wurde geredet. Sobald diese Phase erreicht war, nahm Karlheinz seine bevorzugte Lage auf dem Sofa ein. Karlheinz war auch der Initiator der Langlaufrunden. Er hatte mehrere Loipen ausgesucht, die in wechselnder Gruppenzusammensetzung befahren wurden. Soviel ich gehört habe, ist das sehr schön gewesen, aber dazu müsste sich einer der Langläufer äußern.

Für die Abfahrerei gab es in 10-20 km Enfernung vier verschiedene Skigebiete, die wir auch alle besuchten. Mit den Obertauern hatten wir ein wenig Pech, das Wetter vertrieb uns immer wieder (Schnee und Wind), nur Günther und Hagen waren mal einen halben Tag dort. Die anderen wichen dann zum Großeck-Speiereck aus, wo es uns besonders die zwei 5-6 km langen Talabfahrten angetan hatten. Es gab keinerlei Wartezeiten an den Liften, ein sehr angenehmer Umstand. Wir hatten auch mehrere Tage strahlenden Sonnenschein, wirklich schön. Die Landschaft: es sind zwar nicht die Dolomiten, aber immerhin die Alpen. Die Auswahl an Pisten ist kleiner, aber dafür ist auch entschieden weniger los. Nicht selten waren wir die einzige Skigruppe auf einer Piste. In den Bauden waren die Preise akzeptabel (komplettes Tagesmenü z.B. acht Euro, auch ein großer Unterschied zu den Dolomiten. Und man hatte immer den Eindruck, dass sich die Leute über den Besuch wirklich freuen, wogegen die Gastronomen und Vermieter in den Dolomiten nur noch geldgierig und desinteressiert wirken).

Das ist das nächste Stichwort: Gastronomie. In unserem Urlaubsort Wölting (ein Ortsteil von Tamsweg) gab es einen Gasthof, den Saliterer. (Meine Vermutung, dass es sich dabei um eine österreichische Version der NASA oder ESA, also von Organisationen, die Satelliten befördern, handelt, bestätigte sich nicht. Wikipedia sagt, Saliter ist Salpeter und ein Saliterer ein Salpetersieder.)

Jedenfalls wird dieser Gasthof von der Familie Müller betrieben und die legt sich schwer ins Zeug. Wenn man dort eine kleine Vorspeise bestellt, ist der Abend auf angenehme Weise ausgefüllt. Wir waren dort ein paar Mal gemeinsam, das erste Mal zur sogenannten Musikanten-Hoagascht. Das ist so eine Art Treffen der Volksmusiker der Gegend. Das hat nichts zu tun mit der im Humtata-Takt verpackten Schlagerindustrie des Mutantenstadels. Es sind alles Leute, die andere Berufe haben und zur eigenen Freude spielen. Das kleine Video vermittelt einen Eindruck. Es war ein Erlebnis, und die Härtesten musizierten in wechselnden Zusammensetzungen bis früh um vier. Da waren wir allerdings schon im Bett, wir hatten ja noch mehr vor.

Wir verbrachten auch unseren Abschlussabend dort und dabei hat mich der Wirt, das Schlitzohr, hübsch reingelegt. Ich hatte einen Festpreis von zehn Euro/Person für das Essen ausgehandelt und der Wirt bot uns zuerst Suppe und Salat an. Dann kamen noch zwei Riesenplatten mit lokalen Spezialitäten, die wir nicht einmal halb schafften. Sie wurden eingepackt und uns mitgegeben. Was der Wirt nicht gesagt hatte: Suppe und Salat kosteten extra. Das war zu verschmerzen, denn so eine Suppe kostet dort ca. drei Euro, aber es war nicht abgesprochen. Wie gesagt, ein Schlitzohr, aber ein charmantes Schlitzohr. Er unterhielt uns mit seinen Reden den ganzen Abend. Von der Lungauer Spezialität, der Kartoffel, sagte er beispielsweise, sie würde in mondlosen Nächten von Lungauer Bauern mit der Hand im Schein von Kopflampen ausgegraben. Muß man erst mal drauf kommen! Und so ging das weiter.


Alles in allem, ein schöner Urlaub, für dessen Organisation wir Hagen dankbar sind!

                                                            Fotos:Ines Schmidt                  Text: Norbert  Henning


    Im Lungau - März 2010


    Mittag in einer Hütte

             Beim Salitererwirt

    Auf dem Lift

   

   Typische Situation
 

    Nachwuchsmusikerin    - Bild bitte anklicken -