KVL51

Besuch aus Nepal

 

Lange haben wir überlegt, wie wir es machen wollen. Tek Rai unser Trekking-Guide von 2015 schrieb uns im Frühjahr eine E-Mail. Er hatte nicht so viele Kunden und konnte sich seiner zweiten Aufgabe widmen. In seinem Heimatort gibt es eine Schule, halb staatlich gestützt und halb gesponsort. Dort hilft er oft bei organisatorischen Dingen mit. Es ist ehrenamtliche Arbeit. Er schrieb uns, dass es eine ganze Reihe Schüler gibt, deren Eltern durch verschiedene Ursachen, sei es der Neubau ihres Hauses nach den Beben oder anderes, die Mittel nicht mehr aufbringen können ihre Kinder in die Schule zu schicken. Nun ist aber eine gute Ausbildung gerade in solchen armen Ländern besonders notwendig.

Er schlug vor, eine Art Patenschaft über solche Kinder von Europa aus wäre eine Lösung, die in vielen Fällen nicht zum Abbruch der Schule führen würde. Vielleicht könnte ich hier ein paar Leute gewinnen, die solchen Schülern zu den notwendigen Schulbüchern, einer Schulkleidung und dem Essen und Internatsbeitrag, alles für insgesamt zweihundert Euro im Jahr, verhelfen können. Im Sommer wollte er seiner Frau Bhudda eine Reise nach Europa finanzieren, sie war noch nie aus Nepal herausgekommen. Ihr wollte er die Unterlagen für die Patenschaften mitgeben.

Natürlich habe ich ihm meine Bedenken mitgeteilt, vorallem ist ja aus bekannten Gründen die Spendenbereitschaft nicht sehr hoch. Ich kann nur von unseren Erlebnissen berichten und dadurch die Glaubwürdigkeit unseres Anliegens unterstreichen.
Tek hat sich dann so in diese Aufgabe hineingekniet und ist kurz entschlossen mit seiner Frau zusammen hier angereist. Ich hatte inzwischen zwei Veranstaltungen organisiert, einmal im Gemeindehaus Tolkewitz und einmal im Vereinszentrum des SBB. Leider waren an beiden Orten, trotz der Ankündigung, dass ein kurzer Film gezeigt wird, wenig Besucher gekommen. Aber die gekommen waren, haben auch dazu beigetragen, dass Tek nicht mit leeren Händen nach Hause kommt. Bis jetzt haben sich zehn Leute für eine Patenschaft entschieden und sehr viele mehr haben einfach Geld gespendet, was Tek gerade in Kathmandu für eine Reihe warmer Fleecejacken einsetzt. Der Winter in Nepals Gebirgsregion ist auch sehr kalt und die Schüler reisen oft mit viel zu dünner Kleidung im Internat an.

Wir hoffen, dass wir immer wieder  mal den einen oder anderen überzeugen können und schauen optimistisch in die Zukunft. Sicher fällt uns noch so manches ein, damit alle Schüler weiterhin lernen können.

Natürlich haben wir unseren Gästen auch ein wenig von unserer Kultur gezeigt, davon berichten wir im Bildteil.




Im Gemeindesaal unserer Kirche

Bericht: Uli Franke   


Wiedersehen natürlich im Gebirge!


Dank Karin und Hans haben wir auch eine kleine KVL-Versammlung im Zirkelsteinresort durchgeführt. Tek ist dort nocheinmal ausführlich auf sein Anliegen eingegangen und hat viele Fragen beantwortet. Vielen Dank an Karin und Norbert, die das Dolmetschen übernahmen. Und vielen Dank an KVL für die wirklich gute Spendenbereitschaft.
 Der Zirkelstein war Plicht!


Matthias, unser sechstes Mannschaftsmitglied von 2015 war leider zu dieser Zeit im Urlaub
Das Einkaufszentrum haben wir ganz schnell wieder verlassen, das war einfach zu viel für Buddha. Dafür hatten wir viel mehr Zeit für die Schönheit unserer Stadt.

Aus der Gemäldegalerie wollten beide am liebsten gar nicht hinaus.
Ausflug in die Umgebung von Dresden. "August der Starke" hat Buddha stark beeindruckt. Vorallem weil soviele Bauwerke und Kunstwerke irgendwie mit diesem Kurfürsten verwoben sind. Bei dem Versuch zu erklären, warum unser Klubfelsen Lokomotive heißt, bemerkten wir, dass beide noch nie eine alte Lok gesehen hatten. In Nepal gibt es gar keine Eisenbahnstrecke.

Eine Dampferfahrt mit der "Pirna" bis Pillnitz gehörte auch dazu.
In Berlin holten wir dann noch Teks Nichte vom Flughafen ab. Sie lebt und jobbt in Italien und versorgt von dort aus, wie so viele Nepalesen ihre Familie. Das nutzten wir gleich noch für eine kurze Besichtigung der Hauptstadt.



Wir haben für Frühstück und Mittagessen gesorgt, schließlich wollten sie auch europäische Küche kennenlernen.
Aber am Abend war die Küche fest in nepalesischer Hand.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Fotos:   Uli, Tek und Buddha