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60 Jahre Hans
Gnädig Am 21. Januar wurde unser Hans 60 . Es fällt schwer zu glauben, dass dieser bis zum heutigen Tag derart jugendforsch auftretende Draufgänger schon so alt sein soll. Nur um dieses Wunder mit eigenen Augen zu sehen, fanden sich vermutlich diese vielen neugierigen Gäste im Sportheim in Radebeul ein. Allein von KVL51 waren 24 Beobachter zugegen. Auch einige exklusive Gäste wurden begrüßt, unter anderen zwei Bergfreunde aus Literomerice. Eine bemerkenswerte Leistung hatte der Freund von Tochter Regina vollbracht. Trotz heftigen Gegenwinds hatte er sich mit dem Fahrrad von Halle bis nach Radebeul durchgekämpft, sicher ein würdiger Schwiegersohn. Wichtig in unserem Kreise war natürlich Karin, Hansens späte Liebe. Sie war mit zahlreichen Verwandten angereist, ebenfalls sehr sympatische Menschen. Und all diese vielen Gäste wurden bestimmt nicht enttäuscht, denn Hans lief zu ganz großer Form auf. Selbst als respektlos einige unehrenhafte Begebenheiten aus seiner Jugendzeit offengelegt wurden, trug er das mit Fassung. Und noch erstaunlicher war, dass seine Karin die mitunter derben Anspielungen auf Hansens wilden Jugendjahre tapfer überhörte. Nur manchmal murmelte sie : "Das hat mir mein Hans noch gar nicht erzählt." Wie gesagt, alle kamen auf ihre Kosten . Auch der Jubilar war mit dem Ablauf des Festes zufrieden, denn wie erst jetzt bekannt wurde, rief er gleich nach seiner Heimkunft in Gilching (einem der Hinterhöfe Münchens) mehrere Festteilnehmer an, um in ellenlangen Gesprächen seiner Zufriedenheit Ausdruck zu geben . (Natürlich dank Flaterate nicht zu Lasten seines Portemonnaies, sondern eher zu Lasten der Geduld seiner Rufopfer.) Und es gibt auch keinen Zweifel : alle hatten sich mächtig angestrengt, damit es eine schöne Feier wird. Zwei KVL-er sind besonders herauszuheben, der Grüne und Hagen. Beide stellten in stundenlanger Schwerstarbeit, unterstützt durch modernste Computertechnik , aus den von vielen ehemaligen Seilgefährten gelieferten Fotos einen wunderschönen Bildervortrag zusammen, der gleichsam zum Höhepunkt des Abends wurde. Es war einfach toll, wie die Bilder, gewürzt mit den entsprechenden Kommentaren, fast vergessene Episoden wieder zum Leben erweckten. Oft wurde dabei versucht, Hans mit für ihn weniger ehrenhaften Begebenheiten verlegen zu machen. Aber Hans war clever und machte stets gute Miene zum bösen Spiel. Am meisten beeindruckte er jedoch, als er noch einmal seine Starübung des einstigen Hallentrainings vorführte, nämlich seine spektakulären "Sitzsprünge". Vermutlich gibt es auf der ganzen Welt höchstens drei oder fünf 60-jährige, die so etwas schaffen. Das offizielle Geschenk des KVL51, eine schwergewichtige Geldtruhe mit so viel Kies, dass die Augen von Hans zu leuchten begannen, wurde vom Vorstand Micha und vom Ex-Vorstand Umi feierlich überreicht. Ein weiterer kultureller Höhepunkt war danach zweifellos der traditionelle Auftritt des Ochsenfurter Quartetts, diesmal (da Blasius entschuldigt fehlte und Hans als Jubilar freigestellt wurde) in der Besetzung Meitzner / Paul / Engel / Ewers. Erstaunlich, welche hohe Gesangskultur zu Gehör gebracht wurde, zumal wenn man bedenkt, dass Wolfgang eigentlich gar nicht singen kann. Die Zeit verging wie im Fluge. Gern hätten wir, wie so oft in unseren jungen Jahren, mit Hans und seinem schönen Bass die vielen alten Lieder gesungen, die anständigen und auch die weniger anständigen. Doch Hans hatte einen unverzeihlichen Fehler begangen. Er hatte nämlich auch einen Bergfreund mit gut ausgebildeter Stimme eingeladen. Der sang ganz alleine mehrere Lieder so gewaltig schön , dass danach unsere Normal - Stimmbänder schamhaft den Dienst verweigerten. Doch das war wohl der einzige Fehler, der dir, lieber Hans, an deinem Ehrentag unterlaufen ist. Bitte denke bei deinem 70-ten daran und gib dem Betreffenden Singeverbot. Auch sind wir gespannt, ob dann deine Sitzsprünge immer noch funktionieren werden. Deine Dich liebenden KVL-er |