Laudatio zum 70. Geburtstag von Eberhard Kühne                      
       
gehalten von seinem Schulfreund und ersten Nachsteiger, Karlheinz Bardoux, zum Klubabend von KVL51 am 03.01.2008


   Ebi - als zarter Jüngling 1953 und heute

    Grenzkogel 1. Beg. Ostweg VI 1954
Laudatio

Unser Ebi ist 70 geworden.
Ein  bedeutungsvolles Ereignis, das genutzt werden soll, insbesondere dem Jungvolk des KVL51 eindringlich vor Augen zu führen, welchen  klettersportlichen Edelstein wir in unseren Reihen haben.

Seine Laufbahn begann bereits im zarten Alter von 15 Jahren.
Wie man weiß, verordnete ihm der Vater die Bewegung an der frischen Gebirgsluft, um ihn vor den Verlockungen liebesdurstiger Mitschülerinnen zu bewahren. (Christel behauptet allerdings, sie hätte Ebi damals noch gar nicht ins Visier genommen.) Ebi war ein  folgsamer Sohn und begnügte sich in der Folgezeit mit den verordneten sittsameren Leibesübungen.

Bald zeigte er den Zittauer Kletterern sein naturgegebenes Talent und setzte ein erstes Ausrufungszeichen mit der Erstbegehung des Ostwegs VI (eigentlich verkappte VII) am Grenzkogel im Weißbachtal. Kein Wunder also, dass der bekannte Pirnaer Kletterer Walter Kadner auf den verheißungsvollen Jüngling aufmerksam wurde. Unter seinen Fittichen erwarb sich Ebi solide Grundlagen für eine erfolgreiche Bergsteigerlaufbahn.

Bald trat Ebi aus dem Schatten seines Lehrmeisters heraus. Bis hin zum Schwierigkeitsgrad VIIc gelangen ihm viele bedeutende Wege an den sächsischen und böhmischen Sandsteinfelsen. Dabei bevorzugte er stets spektakuläre Wege mit großer Linie. Als Beispiele seien genannt: Edelweißweg VIIb am Bloßstock  (sein oft gemachter Lieblingsweg, den er auch noch mit 65 Jahren  ganz souverän bezwang - vermutlich wird er es auch als 70-jähriger wieder versuchen) , Apollo VIIc am Aussiger Turm, Antigravitätskomplex VIIc an den Tyrschtürmen, Deutscher Weg VIIc an der Kobyla. Auch stehen mehrere respektable Erstbegehungen auf seiner Erfolgsliste u.a. am Backofen, am Schweizermühlenturm und am Saurier.

Doch Ebi ist nicht nur ein erfolgreicher Felskletterer. Bekannt und bei vielen geradezu berüchtigt wurde er vor allem durch seine abenteuerlichen Schitouren in den winterlichen Gebirgen Europas. Schauerliche Geschichten kursieren darüber und nur beinharte Burschen konnten ihm bei diesen Unternehmungen folgen.


      Lehrmeister Walter Kadner 1955

    Gr. Wehlturm Hünigweg 1955

   Ebi, gereift zum leistungsstarken Sportsmann 1959

  Kanstein Gondaweg VIIc 1959

   Barfuß an der Bärbel Teilseite VIIc 1959

    Exzellente Technik an der Friensein
     Himmelsleiter VIIa 1962


      Soudek in Prirazy 1966

      Kobyla Deutscher Weg VIIc 1966
Auch im Hochgebirge war Ebi erfolgreich. 1957 durchstieg er  den Salzburger Weg an der 2000 Meter hohen Watzmann-Ostwand und 1974 bezwang er in der Hohen Tatra den berühmten Puskaspfeiler am Ganek und den damals wohl schwierigsten Tatraweg, die Hokejka an der Lomnitzer Spitze. Im Kaukasus stieg er auf die allerhöchsten Berge Europas.

In einem so bewegten Bergsteigerleben kann natürlich nicht jede Fahrt erfolgreich ausgehen. Gelegentlich musste er an einem besonders schweren Weg aufgeben und manchmal kam es sogar zum  bösen Sturz. Aber Ebi kehrte stets ins Leben zurück getreu dem Spruch "Manche sind nicht tot zu kriechen, selbst wenn sie schon nach Erde riechen. (P. Hähnel) ".

Ja, ja - hartnäckig ist er schon, unser Ebi. Neun Mal hat er zum Beispiel versucht, den Oybiner Kelch im Vorstieg zu bezwingen, leider bisher immer vergeblich. Das ist wirklich jammerschade, denn für den Ruf eines Zittauer Kletterers ist nichts wichtiger, als dass er die von Hinz und Kunz oft gestellte Kelchfrage positiv beantworten kann.
Also Ebi, gib nicht auf ! Wenn du willst, begleiten wir dich zum Kelch und bringen alle unsere Fotoapparate mit. Und wenn es wider Erwarten wieder nicht klappen sollte, feiern wir wenigstens gemeinsam deinen 10. Versuch. Denn im Feiern bist du ja immer noch einsame Spitze, ob mit uns KVL-ern oder mit deinem Ehrenverein, den "Grauen Hirschen".

Feiern ist ja so wichtig, denn dabei bleiben deine Füße warm, auch wenn du jetzt auf die 80 zugehst. Und außerdem sorgt für Wärme natürlich deine Christel, mit der du so viele Jahre durch Dick und Dünn gegangen bist. Erinnerst du dich noch daran, wie ihr beide mit dem Faltboot auf den Masuren gekentert seid? Und wie die Schlafsäcke und die Beutel mit Geld und Papieren unwiederbringlich in den Fluten davonschwammen? Jede andere Frau hätte dich damals verlassen, aber deine Christel blieb dir treu. Wieviel Glück hattest du doch in deinem Leben. Wir wünschen dir von Herzen, dass das  immer so bleiben möge.
Deine KVLer         
            
                             

      Kobyla Deutscher Weg VIIc 1966

    Extremskitour Biescady

   Kaltes Iglu auf Jezertour

   Hohe Tatra Ganek Puskaspfeiler VI+ 1974

   Backofen 1. Beg. Jubiläumsweg VIIc 1983

   30-jähriges Kletterjubiläum am Backofenhorn
    1983, Ebbi ist der Alte mit Collani-Mütze


  Schweizermühlenturm 1.Beg. Baum-
  schulkante VIIb (das ist die re. Kante)  1984
  Bild bitte anklicken:
Roter Punkt weist auf die
  Kletternden

  Hoher Torstein Neuer Nordweg VIIa 1961

  ebenda

  ebenda

  Tyrschtürme bei Niedergrund,  
    Antigravitätskomplex VIIc 1982   I

   Tyrschtürme bei Niedergrund,  
    Antigravitätskomplex VIIc 1982    II

   Kelch VIIc, einer der vergeblichen
   frühen Versuche

  Kelch VIIc, bisher letzter Versuch 2000

  Kelch VIIc, bisher letzter Versuch 2000 ...




    Scheiß Kelch

              60. Geburtstag am Papststein 1997
                 

   50-jähriges Kletterjubiläum auf dem Bloßstock 2003

           Ebis allerliebstes Kletterbild 2003

   50-jähriges Kletterjubiläum, Feier am Abend 2003

   50-jähriges Kletterjubiläum, Feier am Abend 2003 
    Ralf Ewers früh und spät

   Ebis Winterwandertag. Wo gehts zum Langen Grund?

    Aha, hier...

       Ebis Winterwandertag. Solist am Teufel 2007

   Ebis Winterwandertag. Grünbergs Meisterfoto 2007


   Alle folgen brav dem Führer  2007

   Ebis Winterwandertag.  Ebi leicht konfus durch anstrengende
   Führerschaft 2007

  Ebis Winterwandertag. In der Ilmenquelle ist Ebi wieder obendrauf

     Graue Hirsche. Ebis zweite Heimat neben KVL51
     Stiftungsfest 2007, ausgelassene Stimmung

                       Ebi mit seiner Christel, der wahren Quelle seines Glücks