Ebi - als zarter Jüngling 1953 und heute |
Grenzkogel 1. Beg. Ostweg VI 1954 |
Laudatio Unser Ebi ist 70 geworden. Ein bedeutungsvolles Ereignis, das genutzt werden soll, insbesondere dem Jungvolk des KVL51 eindringlich vor Augen zu führen, welchen klettersportlichen Edelstein wir in unseren Reihen haben. Seine Laufbahn begann bereits im zarten Alter von 15 Jahren. Wie man weiß, verordnete ihm der Vater die Bewegung an der frischen Gebirgsluft, um ihn vor den Verlockungen liebesdurstiger Mitschülerinnen zu bewahren. (Christel behauptet allerdings, sie hätte Ebi damals noch gar nicht ins Visier genommen.) Ebi war ein folgsamer Sohn und begnügte sich in der Folgezeit mit den verordneten sittsameren Leibesübungen. Bald zeigte er den Zittauer Kletterern sein naturgegebenes Talent und setzte ein erstes Ausrufungszeichen mit der Erstbegehung des Ostwegs VI (eigentlich verkappte VII) am Grenzkogel im Weißbachtal. Kein Wunder also, dass der bekannte Pirnaer Kletterer Walter Kadner auf den verheißungsvollen Jüngling aufmerksam wurde. Unter seinen Fittichen erwarb sich Ebi solide Grundlagen für eine erfolgreiche Bergsteigerlaufbahn. Bald trat Ebi aus dem Schatten seines Lehrmeisters heraus. Bis hin zum Schwierigkeitsgrad VIIc gelangen ihm viele bedeutende Wege an den sächsischen und böhmischen Sandsteinfelsen. Dabei bevorzugte er stets spektakuläre Wege mit großer Linie. Als Beispiele seien genannt: Edelweißweg VIIb am Bloßstock (sein oft gemachter Lieblingsweg, den er auch noch mit 65 Jahren ganz souverän bezwang - vermutlich wird er es auch als 70-jähriger wieder versuchen) , Apollo VIIc am Aussiger Turm, Antigravitätskomplex VIIc an den Tyrschtürmen, Deutscher Weg VIIc an der Kobyla. Auch stehen mehrere respektable Erstbegehungen auf seiner Erfolgsliste u.a. am Backofen, am Schweizermühlenturm und am Saurier. Doch Ebi ist nicht nur ein erfolgreicher Felskletterer. Bekannt und bei vielen geradezu berüchtigt wurde er vor allem durch seine abenteuerlichen Schitouren in den winterlichen Gebirgen Europas. Schauerliche Geschichten kursieren darüber und nur beinharte Burschen konnten ihm bei diesen Unternehmungen folgen. |
Lehrmeister Walter Kadner 1955 |
Gr. Wehlturm Hünigweg 1955 |
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Ebi, gereift zum leistungsstarken Sportsmann 1959 |
Kanstein Gondaweg VIIc 1959 |
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Barfuß an der Bärbel Teilseite VIIc 1959 |
Exzellente Technik an der Friensein Himmelsleiter VIIa 1962 |
Soudek in Prirazy 1966 |
Kobyla Deutscher Weg VIIc 1966 |
Auch im
Hochgebirge war Ebi
erfolgreich. 1957 durchstieg er den Salzburger Weg an der
2000 Meter hohen Watzmann-Ostwand und 1974 bezwang er in der Hohen
Tatra den berühmten Puskaspfeiler am Ganek und den damals wohl
schwierigsten Tatraweg, die Hokejka an der Lomnitzer Spitze. Im
Kaukasus stieg er auf die allerhöchsten Berge Europas. In einem so bewegten Bergsteigerleben kann natürlich nicht jede Fahrt erfolgreich ausgehen. Gelegentlich musste er an einem besonders schweren Weg aufgeben und manchmal kam es sogar zum bösen Sturz. Aber Ebi kehrte stets ins Leben zurück getreu dem Spruch "Manche sind nicht tot zu kriechen, selbst wenn sie schon nach Erde riechen. (P. Hähnel) ". Ja, ja - hartnäckig ist er schon, unser Ebi. Neun Mal hat er zum Beispiel versucht, den Oybiner Kelch im Vorstieg zu bezwingen, leider bisher immer vergeblich. Das ist wirklich jammerschade, denn für den Ruf eines Zittauer Kletterers ist nichts wichtiger, als dass er die von Hinz und Kunz oft gestellte Kelchfrage positiv beantworten kann. Also Ebi, gib nicht auf ! Wenn du willst, begleiten wir dich zum Kelch und bringen alle unsere Fotoapparate mit. Und wenn es wider Erwarten wieder nicht klappen sollte, feiern wir wenigstens gemeinsam deinen 10. Versuch. Denn im Feiern bist du ja immer noch einsame Spitze, ob mit uns KVL-ern oder mit deinem Ehrenverein, den "Grauen Hirschen". Feiern ist ja so wichtig, denn dabei bleiben deine Füße warm, auch wenn du jetzt auf die 80 zugehst. Und außerdem sorgt für Wärme natürlich deine Christel, mit der du so viele Jahre durch Dick und Dünn gegangen bist. Erinnerst du dich noch daran, wie ihr beide mit dem Faltboot auf den Masuren gekentert seid? Und wie die Schlafsäcke und die Beutel mit Geld und Papieren unwiederbringlich in den Fluten davonschwammen? Jede andere Frau hätte dich damals verlassen, aber deine Christel blieb dir treu. Wieviel Glück hattest du doch in deinem Leben. Wir wünschen dir von Herzen, dass das immer so bleiben möge. Deine KVLer |
Kobyla Deutscher Weg VIIc 1966 |
Extremskitour Biescady |
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Kaltes Iglu auf Jezertour |
Hohe Tatra Ganek Puskaspfeiler VI+ 1974 |
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Backofen 1. Beg. Jubiläumsweg VIIc 1983 |
30-jähriges Kletterjubiläum am Backofenhorn 1983, Ebbi ist der Alte mit Collani-Mütze |
50-jähriges Kletterjubiläum auf dem Bloßstock 2003 |
Ebis allerliebstes Kletterbild 2003 |
50-jähriges Kletterjubiläum, Feier am Abend 2003 |
50-jähriges Kletterjubiläum, Feier am Abend 2003 Ralf Ewers früh und spät |
Ebis Winterwandertag. Wo gehts zum Langen Grund? |
Aha, hier... |
Ebis Winterwandertag. Solist am Teufel 2007 |
Ebis Winterwandertag. Grünbergs Meisterfoto 2007 |
Alle folgen brav dem Führer 2007 |
Ebis Winterwandertag. Ebi leicht konfus durch anstrengende Führerschaft 2007 |
Ebis Winterwandertag. In der Ilmenquelle ist Ebi wieder obendrauf |
Graue Hirsche. Ebis zweite Heimat neben KVL51 Stiftungsfest 2007, ausgelassene Stimmung |
Ebi mit seiner Christel, der wahren Quelle seines Glücks |