Günter und Ruth Diestel zum 78. bzw. 75. Geburtstag |
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Günter ist
KVL-Urgestein. Seine
Mitgliedschaft besteht seit 1953. Ruth dagegen ist
Jungmitglied seit 1990. Beide haben ein langes gemeinsames Leben hinter sich. Fünf Söhne !!! haben sie groß gezogen. Zehn Enkel sind herangewachsen, und zwei Urenkel gibt es auch schon. Die Großfamilie war gerade in der letzten Woche beisammen. Man hat die beiden dicht beisammen liegenden Geburtstage gefeiert. Bei über 30 Personen muß das ein ganz schöner Trubel gewesen sein. Die KVL51 schließt sich der Gratulantenschar an und wünscht beiden KVLern gute Gesundheit, Spaß bei KVL, insbes. im Seniorenklub und weiterhin viel Lust beim Malen. |
Ruth und Günter in der Rosenthaler Hütte |
Günter
ist in Dessau geboren. Nach dem Abitur
machte er eine Maurerausbildung, und danach begann er ein
Hochschulstudium in Dresden. Hier traf er auf Gerhard Waltemate und Dieter Falk, die ihn zum Klettern in die Sächsische Schweiz mitnahmen. Am 06.12.1953 machte Günter seine ersten Klettererfahrungen in den Schrammsteinen: Zackenkrone, AW Viererturm, Westweg Vorderer Torstein, Nordweg Am 13.12.1953 war Günter bei einem KVL-Klettertreff im Hirschgrund dabei. Er lernte hier Günter Kalkbrenner, Siegfried Wendt u.a. von KVL51 kennen. Geklettert wurde an den Hirschgrundtürmen. Noch 1953 wurde Günter Mitglied der BSG Verkehrsbetriebe. In der Folgezeit (1954-1958) wurde viel geklettert: Seine Klettergefährten waren: Hans-Jörg Stiller, Günter Steinhoff, Günter Kalkbrenner, gelegentlich auch Günter Grünberg, Dieter Sennewald, Christel Kalkbrenner und auch Franz Menzel. Das Jahr 1958 wurde zum Jahr der Entscheidung: Die Familie Diestel hatte inzwischen zwei Söhne zur Welt gebracht. Günter hatte eine Arbeit weit weg von Dresden in Lübbenau, später in Hoyerswerda und war nur wenige Stunden am Wochenende zu Hause. Samstags wurde ja noch gearbeitet. So war an Klettern nicht mehr zu denken für viele Jahre. |
Ruth stammt aus Breslau. In den Kriegswirren und auf der Flucht verlor sie 1945 ihre Mutter und Geschwister und landete als 10jähriges Mädchen in Oberbayern. Sie ging dort zur Schule. Nach einem Jahr wurde sie von ihrer Familie gefunden und nach Radeburg bei Dresden geholt. Nach Schulabschluß mußte sie hart beim Bauern arbeiten, bevor sie 1953 die Schwesternausbildung im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt beginnen konnte. Nach der Ausbildung war Schwester Ruth bis 1959 im Krankenhaus Dresden-Neustadt tätig. In der Zwischenzeit hatte sie Günter kennengelernt. Mit ihm hat sie auch einige Kletterwege durchstiegen, z.B. Spitzer Turm Löschnerwand. Am Amboß hat Ruth den AW Dieter Sennewald nachgestiegen. Das folgende Bild zeigt Ruth mit Hans Heilmair auf dem Gansfels 1957: |
Ab 1959 mußte Ruth ihren Beruf aufgeben. Die kinderreiche Familie erforderte das. Dass das nicht einfach war, kann man sich vorstellen, wenn man bedenkt, dass Günter über 16 Jahre Berufspendler war. | |
Eine Bilanz seiner aktiven Kletterzeit soll dennoch gezogen werden. Ein paar schöne Kletterwege hat Günter aus seinem Tourenbuch herausgesucht: Lok-Überfall im Nach- wie auch Vorstieg (insgesamt 4 mal) Kleiner Falknerturm Geigerwand (Stiller, Diestel) Türkenkopf Südwand im Vorstieg Talwächter, Pfeilerweg im Vorstieg Basteiturm Talweg (Kalkbrenner, Grünberg, Diestel) Rauschentorwächter AW (Merke, Grünberg, Diestel) Saugrundwächter Sprung 3 Erstbegehung (Stiller, Diestel) Polenztalbarbarine Bergweg 2/V Erstbegehung (Stiller, Diestel) Steinbruchturm Sprung 3 (Stiller, Diestel) Förster Talweg (Stiller, Diestel) Barbarine AW (Winkler, Grünberg, Diestel, Chr.Kalkbrenner) Stumpfe Keule, Südverschneidung VI Erstbegehung (Kalkbrenner, Merke, Diestel, Winkler) Muschelkopf AW (Stiller/Diestel) Vexierturm Weinertwand (Stiller, Diestel) Große Herkulessäule AW (Stiller/Diestel) Günter Diestel, Herbert Winkler, Lilo Kunze |
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1967 - nach dem tragischen Bergunfall von Kalki - hat Günter wieder Kontakt zur KVL aufgenommen. Er wurde 1969 mit dem Amt des Kassierers betraut, das er über 30 Jahre bis 2001 innehatte. Aber so richtig zum Klettern ist Günter wohl nicht mehr gekommen. Mit zunehmendem Alter waren auch gesundheitliche Probleme die Ursache. Immerhin haben Ruth und Günter nach der Wende jedes Jahr 3 Wochen Urlaub in den Alpen verbracht, meistens in Südtirol. So haben Ruth und Günter die alpine Bergwelt noch gut kennengelernt. Und das war auch der Grund , dass Ruth 1990 noch Mitglied beim SBB und DAV wurde. Nachdem die Kinder längst außer Haus sind und selbst Familie haben, sind für die beiden zwei Hobbies wichtig geworden. Einmal das Wochenendhaus in Rosenthal. Dazu gehört auch ein Garten. Und so verbringen sie eine Menge Zeit dort. Da gibt es auch immer viel zu tun. Langeweile kommt nicht auf. Und gefeiert wird auch. Günters 75. Geburtstag zum Beispiel. Da hatte er doch seine alten Klettergefährten eingeladen. Und da wurde auch wieder geklettert. Sein großer Wunsch war, noch einmal auf die Kleine Herkulessäule zu steigen. Da dort der AW gerade durch andere Seilschaften besetzt war, wurde zunächst am Schraubenkopf der AW geklettert und danach doch noch die Kleine Herkulessäule bestiegen. Abgesichert wurde das ganze Unternehmen durch jüngere KVL-Mitglieder. Anschließend wurde in Diestels Gartenhaus gefeiert. War diese Veranstaltung eigentlich der Auslöser für die Seniorentreffs, die danach folgten und die nunmehr auch im Jahresplan von KVL stehen? |
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Gipfelfoto
auf der Kleinen Herkulessäule,
14.10.2007: Günter Diestel, Günter Grünberg, Dieter Sennewald, Norbert Henning (Vorstieg) |
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Ein zweites Hobby
hat Günter für sich
entdeckt, als eine Enkeltochter ihm einmal ihre Schulaufgabe im Malen
zeigte. Da dachte Günter: "Das kann ich auch" und fing an zu
malen. Im wesentlichen gestaltet er Bilder nach klassischen Vorlagen
aller ihm bekannten Künstler. Nach anfänglich
pedantischer Kopiererei schafft er nun auch Bilder
nach seinen eigenen Vorstellungen. Viel in Ölmalerei,
in
letzter Zeit auch in Aquarell. Die Wasserfarben machen ihm zu schaffen,
aber er läßt nicht locker. Mittlerweile hat er rund
450 Bilder gemacht. Aber wie beim Klettern: Der Weg ist das Ziel. Die Beschäftigung mit den Farben, das Gestalten, das Auseinandersetzen mit einem Motiv, ich denke, das hält jung. In diesem Sinne wünschen wir Dir, liebe Ruth und Dir, lieber Günter, noch viele schöne gemeinsame Erlebnnisse, in Eurer großen Familie, auf Eurem schönen Grundstück im Wald, in den sächsischen Bergen und den viel höheren anderswo. KVL51 wg |
Günters Umsetzung seiner Besteigung der Kleinen Herkulessäule am 14.10.07 |