Die diesjährige Jonsdorf - Expedition war in jeder Hinsicht eine
durchwachsene Angelegenheit: Als erstes fanden wir uns aufgrund einer
Terminverwechslung auf unserer Seite nicht alleine in der Hütte
wieder, sondern gemeinsam mit den Freiberger Rucksachsen. Das war nicht
weiter schlimm, denn KVL war nur schwach vertreten. Diese zahlenmäßig
bescheidene Delegation wurde noch weiter geschwächt, als Hubtus´ Enkel
sich schon am Anreiseabend nicht mit der ungewohnten Umgebung anfreunden
konnte und nicht zu beruhigen war. Das zwang die ganze Familie zur
vorzeitigen Abreise, noch bevor das Wochenende richtig begonnen hatte.
Die verbleibende KVL - Truppe hätte aus nur 6 Personen bestanden, wenn
nicht Sille und Ralf Müller mit Kindern unsere kleine Gruppe verstärkt
hätten. Die Kletterbilanz war, von einem Höhepunkt abgesehen, auch
ähnlich bescheiden. Nachdem wir am Sonnabend die Fichtenwand auf dem
AW bzw. Varianten bestiegen hatten und uns nach neuen Aufgaben
umsahen, fing es an zu regnen. Kurz, aber kräftig. Damit wäre der
Sonnabend klettertechnisch gelaufen gewesen, wenn nicht der Kletterturm
an der Hütte gewesen wäre. Er wurde auf nahezu sämtlichen Wegen
beklettert; das war auch nötig, schließlich stand KVL noch nicht in dem
dort neu gelegten Gipfelbuch. Aus lauter Trotz haben wir dann noch oben
auf dem Kletterturm Espresso gekocht. Kaum war der Espresso im Magen,
mußten wir uns vor dem nächsten Schauer in Sicherheit bringen. Aber auch
dieser war nur kurz und konnte einen Grill - und Feuerabend, der in
friedlicher Koexistenz mit den Rucksachsen verbracht wurde, nicht
verhindern. Der Sonntag brachte schönsten Sonnenschein. Bestiegen wurden der Eisbär, die Ameise und der Kelchsteinwächter. Sogar der Kelch wurde von Ralf Müller in gewohnt eleganter Manier erstiegen, während ich zwar bis in den überhängenden Riß, aber auch nicht weiter kam, obwohl Ralf sich die allergrößte Mühe gab, mich zu unterstützen. Mir blieb nur der Rückzug. |
Zusammenfassend ist zu sagen, daß wir unsere bisherige unverbindliche Verfahrensweise für unsere Kletterwochenenden überdenken müssen. Die Jonsdorfer werden sich kaum noch darauf einlassen, uns die gesamte Hütte zu reservieren, wenn wir dann mit so wenigen Leuten kommen. Norbert Henning |
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Klettern am Turm der Jonsdorfer Hütte... |
... und in natura |
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Abends wird gefeiert |
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Besteigung des Kelchs durch Ralf Müller |
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Norbert Henning im Nachstieg |
Fast geschaftt! |
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