Bericht über die KVL51 Heuscheuer – Kletterfahrt
Bilder von Kerstin und Uli                          
Gipfelbuch
Jubiläumsturm


Kletterführer
1970


















  

            















                                                                                                                                         Foto: Uwe Mildner


        Mammut
Das Heuscheuergebirge (polnisch Góry Stołowe) ist ein Teil der Mittelsudeten in Polen und steht als Nationalpark unter besonderem Schutz. Es befindet sich in Niederschlesien im westlichen Teil der früheren Grafschaft Glatz nahe der Landesgrenze zu Tschechien, wobei einige Ausläufer auch auf tschechischem Gebiet liegen (Wikipedia).


Die Teilnehmer dieser Excursion waren:  Ruth und Peter Mitzscherlich, Karin und Wolfgang Grübner, Ella und Michael Wendt, Brigitte und Christian Czerny, Denise Mouton-Mildner und Uwe Mildner mit den Kindern August, Hedwig, Bruno und Johannes, Ines Schmidt und Norbert Henning,
Silvia und Ralf Müller mit Paula und Kurt, Olaf Herold, Petra Winter, Kerstin Beyer, Ulrich Franke. Ebenfalls dabei waren Horst Diewock, Steffi und Rolf Sütterlin, die als erfahrene Kenner der Gegend und Miterschließer in den Klettergebieten unsere Unternehmen begleiteten und uns mit Rat und Tat unterstützten.
Im Jahresplan unseres Klubs stand das Heuscheuergebirge auf dem Programm. Schließlich ist es ein Klettergebiet in Polen, das in den 60iger- und 70iger Jahren wesentlich von unseren Klubmitgliedern  Helmut Paul, Günter Grünberg, Karlheinz Bardoux u.a.klettersportlich erschlossen worden war. Seit 1985 hat es keine Klubfahrt  mehr in das Gebiet gewesen, so wurde es höchste Zeit.



    Jubiläumsturm, Gipfelbuch von 1938

    Rechts: Bizarre Felsformation auf der Großen Heuscheuer: Das Kamel











Bereits im Juni wurde bei einem Kurzbesuch in Karlow ein Quartier gebucht, das sich für eine Gruppe von ca. 20 Personen bestens eignete: 2-4 Bettzimmer, Sanitärbereiche, Küche mit Aufenthaltsraum. Der Preis: 7 Euro pro Bett und Nacht. Für Interessierte lautet die Adresse:

Osrodek Wypoczynkowy
„Pod Jesionami“
Ewa Brzozowska
57353 Karlow 7
Tel.: 074/8712228

Dach mit rotem Punkt: unser Quartier, blauer Punkt: ehemals Stiebler Gasthof

     Tele-Blick von der Großen Heuscheuer



    Höllenschlüchte auf der Großen Heuscheuer

     Braunauer Felsen in Tschechien

Was wir erst vor Ort zur Kenntnis nehmen mußten, war die Tatsache, daß die polnischen Behörden viele Klettergebiete gesperrt hatten wie z.B. die Kleine Heuscheuer, die Felsen westlich des Steinbruches an der Schalasterdrehe, Pasterka und Umgebung sowie den Skat.
Im Gegenzug wurden die Massivwände an der Südseite der Großen Heuscheuer und auch andere Massivwände für den Klettersport freigegeben.
Das führte zwangsläufig erst einmal zu Irritationen und auch Mißstimmungen in unserer Gruppe, denn gerade die Kleine Heuscheuer und der Skat standen bei vielen von uns auf dem Programm.
Schließlich mußten wir uns damit abfinden.

Als Kletterliteratur war uns nur der Kletterführer von Annette und Rolf Sütterlin, Dresden 1970, Neuauflage 1998 zugänglich. Aktuellere Literatur stellte uns Horst Diewock zur Verfügung:
Hejszowina
Przewodnik Wspinaczkowy
Teil 1: Szczeliniec Wielki
Teil 2: Biale Skaly, Stary Biwak, Narozniak, Kopa Smierci,
          Sowie Skaly
Lediglich der 2. Band war in Karlow an einem Kiosk erhältlich.
   Kletterführer Heuscheuergebirge Teil 1                                                                Teil 2
Am Samstag führte uns Horst bei schönem sonnigen Wetter zu den Felsen an der Schalasterdrehe und an die oberhalb der Straße nach Radkow. Der Fels war trocken, dennoch über und über mit Flechten und Moose bewachsen, so daß Vorsicht geboten war. Geklettert wurden: Radkower Wächter, Jubiläumsturm und Kesselturm. Als Besonderheit fand sich auf dem Jubiläumsturm noch das 1. Gipfelbuch von 1938. Die letzte Eintragung war am 30.05.1999! Wir zeichneten die 15. Begehung des Direkten Südweges.

      Felsen an der Schalasterdrehe

Blick hinüber zu den Felsen oberhalb der Straße nach Radkow

   Silvia im Nachstieg auf den Radkower Wächter

  Enzianblüte am Wegrand



   Jubiläumsturm


    Unser Vorsteiger Ralf Müller
     
     Gipfelbucheintrag
Hier sind ein paar Hüttenbilder:

   Aufenthaltsraum in der Küche

   Silvia beim Pilze zubereiten
   Prosit Kerstin und Uli    Christian, Olaf und Ralf
       Ella, Denise und Petra         Steffi und Rolf

   Micha und Ella

    Peter, Petra und Ruth    Foto: Kerstin Beyer

Am Sonntag deutete sich ein Wetterechsel an. Es war diesig und der Himmel bewölkt. Aus der Not eine Tugend machend, ging es zu den Felswänden der Großen Heuscheuer. Horst führte uns die weitgestreckten Wände entlang und erklärte uns die Routen: welche gut kletterbar und welche es nicht sind. Es wurden einige Wege durchstiegen. Bemerkenswert, daß die Schwierigkeiten bei 7a (Sächsische Skala) und aufwärts liegen. Darunter nur vereinzelt. Der Fels selbst ist vorzüglich kletterbar und meist auch frei von Bewuchs. Erst am späten Nachmittag wurde unser Klettereifer durch einsetzenden Regen unterbrochen.
Einige besuchten noch das Labyrinth, ein Felsengewirr besonderer Art.

Gemeinsame Freude Nr. 81 VIIa     Fotos: Kerstin Beyer

Die ganze Nacht hindurch hatte es geregnet; der Morgen war grau und alles war pitschnaß. Da wir aber auch wandern und die Gegend erkunden wollten, besuchten wir an diesem Vormittag das Klettergebiet Skat und die Felsabbrüche von Kopa Smierci und Naroznik, die als Massivwände für den Klettersport gleichfalls freigegeben sind. 
Es ist schon schade, daß die Skatfelsen nur noch zu bestaunen waren.
Der aufkommende Wind trocknete die Felsen rasch ab, so daß einige von uns bereits hier an den Massivwänden das Seil auspackten, andere erst zur Unterkunft und von dort noch einmal zur Großen Heuscheuer liefen. Geklettert wurde bis zum Dunkelwerden, bis der erneut einsetzende Regen uns vertrieb.


   Felsen im "Alten Biwak"

    

    Skat Bube?

   Grün König?

   Trumpf Ass

Es wurde nicht nur geklettert und gewandert, sondern auch gefeiert. Die Gaststätte oberhalb der Unterkunft war gemütlich, die Küche vorzüglich und die Gerichte sehr preiswert. Gezahlt werden konnte in Euro.Und nach dem Abendessen war in der Unterkunft noch Gelegenheit genug, um zu erzählen und Rotwein zu trinken. Dann Prosit! Es möge gelingen.
Ich denke, die Heuscheuerfahrt war ein gelungenes Unternehmen.                                                                                                               wg