Klettertag im Böhmischen Elbtal 9.7.2017

Teilnehmer:
Umi, Werner, Kerstin + Uli, Moni, Steffi, Matthias, Richard, Ralf +Sille, Heike als Gast aus Görlitz und ab Mittag noch Steffen und Ute

Für diesen Tag hatte Umi eine Felsgruppe in einer Gegend heraus gesucht, in die sich jährlich nur wenige Kletterer finden. Fast unberührt und friedlich, schattig und mit schönem Ausblick, mit einem nach unten führenden Zustieg (außer für Ralf und Sille, die mit dem Fahrrad anreisten und von Elbniveau steil bergan stiegen) begrüßte uns der Wald rings um den Burghofturm.

Das Wetter meinte es nicht ganz so gut mit den Bergsteigern, deshalb hatten wir den Klettertag auf den Sonntag verschoben. Die leichte Restfeuchte am Morgen zogen uns die wärmende Sonne und der aufkommende zarte Wind bis Mittag aus dem Stein. Wir fingen mit leichten Aufstiegen auf den Jarní věž - Frühlingsturm an und genossen die Aussicht ins Elbtal. Am Večerní věž - Abendturm wagten wir mit dem Westweg (VI) die nächste Kategorie. Auf dem schmalen Gipfel reihten sich nach und nach die Nachsteiger rittlings auf. Alle, die sich die Westwand nicht zutrauten, konnten sich im Alten Weg (II) einen anständigen Adrenalinschuss abholen: der oberste Block war beweglich! Als erstes kam Kerstin in den Genuss. Sie hatte sich draufgesetzt und als sie etwas weiter nach hinten rutschen wollte, kippte der 3 Tonnen schwere Stein ein wenig aus seiner Lage. Dem Schreck folgte die Flucht vom Gipfel: Abseilen ohne Einschreiben. Nicht jeder der unten Wartenden hatte das mitbekommen. So gab es wieder und wieder eine kleine Überraschung, als der Block als Kaminrückwand das Aufsteigen erleichtern sollte. Vom Hauptgipfelgrat sahen es die andern: auch der darunter liegende viel größere Felskopf schwankte leicht mit, wenn der obere in seine alte Lage zurück kippte. Nach so viel Aufregung war eine Mittagspause obligat. Umi, Mattias, Heike und Richard kletterten erst noch passend dazu auf den Mittagsturm - Polední věž und legten dabei Hand an bzw. in den Schartenriss (IV).

Unter Bäumen im Schatten wurde lange pausiert, nicht zuletzt, weil nun auch die vorausgesagte Hitze eintrat. Die Sonne tat ihr Bestes zur Trocknung und wir konnten nach dem Essen aufs schwere Vosí hnízdo - Wespennest. Ralf gab einigen Mutigen die Gelegenheit, die 16. Begehung des „Weges ohne Sorgen“ (VIIb) mitzuklettern. Großes Hallo oben: Das GB ist von 1950 und noch nicht halb voll!

Ein Teil der Teilnehmer verabschiedete sich und der Rest zog zum Burghofturm, wo zuerst der Minigipfel Maxi und von einigen das Teufelchen bestiegen wurden. Dann ging es noch auf den Hauptgipfel in dieser Ecke: Hradní věž - Burghofturm. Ralf und Sille hatten ihn schon am Vormittag über den *Südweg (VIIa) erstiegen (und auch alle südlicheren Gipfel der Felsgruppe abgeklappert). Nun versuchten sich Umi und Steffen daran,  ließen sich aber am Ring doch lieber das Seil von oben geben, was Ralf mit Matthias glücklicherweise über die Direkte Variante zum SO-Weg (VIIa) hochgeschafft hatte. Dann folgte noch Heike fröhlich den Südweg hinauf.

Spät war`s geworden. Halb acht zogen wir davon. Nur vier fanden sich noch in Hřensko in einer Kneipe zum Abendessen. Alles in allem ein ereignisreicher, abenteuerlicher Ausflug ins Labské údoli.



Bericht: Umi
Fotos: Moni und Uli

Diesen schönen Lagerplatz erreichten wir nach überwinden einiger felsiger Hürden

Der erste Weg zum Eingewöhnen eine Zwei - Kerstin ist schon oben

Auf dem Gipfel des Frühlingsturmes

Umi an der Schlüsselstelle des Westweges am Abendturm

Während Werner den Westweg klettert überlegen die nächsten Anwärter vielleicht doch lieber den Alten Weg zu gehen
Hier ist gut die Dimension des unteren Wackelsteines zu sehen, den Kerstin gleich als Kaminrückwand nehmen wird. Steffi hält sich hier auch noch voll am oberen Wackelklotz fest und ist sogar noch daran fest mit einer Schlinge verbunden.
 
Matthias und Richard lassen sich den Westweg natürlich auch nicht entgehen.
Rechts ist schon Ralf bei der 16. Begehung des "Weg ohne Sorgen" am Wespennest. Sein Kommentar oben, dass es eine leichte VIIb wäre, wurde von allen Nachsteigern vehement abgelehnt.

Dem Wespennest auf den Kopf nachgestiegen sind Umi, Sille, Matthias und Heike, sowie Steffen über einen anderen Weg im fünften Grad v.o.ges..