KVL51

120 Jahre Bergbaugeschichte - eine Exkursion

 
stand bei unserem Besuch in Welzow am 10.10.2020 auf dem Programm.
14 Uhr sollte es beginnen; alle waren teils schon 30 min vorher da. 

 

Alle, das waren:
Kerstin, Moni und Micha, Petra und Herbert, Gudrun und Stefan, Ines und Norbert, Ute und Steffen, Wolfgang, Amrei und Wieland, Günter, Hagen, Olaf (a.G.), Karin und Hans.

 

Die Zeitreserve schmolz durch Formalitäten, Helmentnahme und dann einen der beliebten Doppelfehler dahin:
In der Teilnehmerliste wurde eine „Mehrfachnutzung“ der Zeilen dadurch nicht gleich erkannt,
daß der damit Beauftragte seine Lesebrille nicht verfügbar hatte.
Eine Durchzählübung ohnegleichen hätte jeglichem Militärdienst das Fürchten gelehrt
und - wir kamen zu spät in den Wald,
wohin uns ein Unimog500 mit „Aufsetzer“ (Kabine f. 26 Personen) brachte.

   

Der Wald war die Gegend, wo 1876 der erste Abbau von „brennendem Stein“ begann.
Entlang eines sehr zügig durchschrittenen Lehrpfades wurde historisch Interessantes durch unseren Führer Herrn Bodo Schmidtchen richtig gut, also fachmännisch vermittelt, denn er kam von dort aus dem Braunkohlen-Bergbau.

 

An einem alten vollgelaufenen und von der Natur zurückeroberten Baggersee gab’s einen Imbiss.
Und dann ging es zur Hauptattraktion, dem noch in Betrieb befindlichen Tagebau.



  



Auf etwa 35 km² war dort eine Landschaft entstanden, die den Apollo-Astronauten voll als Übungsareal für ihre künftige Mission gereicht hätte.
Das war aber nur die Oberfläche, wenngleich aber mit einem starken Eindruck.
An drei weiteren Positionen weiter unten gab es noch mehr zum Staunen.
Zuerst auf der Ebene, wo die Gleise für die „Fahrt“ der 503 m langen Förderbrücke und der Eimerkettenbagger liegen. Dort stand man neben den Maschinen, die die Decklage, also die „störende“ Erde wegfräsen und über Förderbänder und die riesige Brücke auf die andere Talseite schicken, wo diese gleich wieder abgeworfen wird. Die Sturzhöhe ist für die Verdichtung des verpflanzten Erdreichs wichtig (Hangfestigkeit). Auch der Radschaufelbagger, der die „Kohle“ bringt, konnte mit seinem 18 m-Ø-Schaufelrad (mit 17 Stück 3,5 m³-Eimern) bei seiner „Schwarzarbeit“ beobachtet werden.
Und dann ging es ganz hinunter auf den Boden des bereits abgebauten ca. 12 m mächtigen Flözes. Nun stand man rund 100 m unter der Oberkante der riesigen Grube.

  

     

 

 



Inzwischen kam die Dämmerung und an den Anlagen gingen überall die Lichter für die Fortführung des Betriebes auch in der Nacht an.
Ein Anblick, fast wie Weihnachten, nur von industrieller Festlichkeit geprägt.



Es war lohnend, wenn auch von Zeitknappheit geprägt.
Mein nächster Ausflug geht zu einer ähnlichen Anlage „F60“ (in der Nähe von Finsterwalde gelegen).

Hans


 

 

Bericht: Hans Gnädig  
Fotos:   Herbert und Wolfgang