Reisebericht: Ulrich Franke  
                                   
Tagebuch: Monika Johne, Illustration  Ulrich Franke
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05.11.-02.12. 2009


Jeder Mensch, der die Berge liebt, viel wandern oder klettern geht, wünscht sich irgendwann einmal  den Himalaja zu sehen. Als Stefan diese Idee zum ersten Mal äußerte, waren wir sofort Feuer und Flamme. Auch Moni und Micha warfen ihre halbfertigen Urlaubspläne sofort über Bord, und wir begannen mit der Vorbereitung. Sechs Leute, Moni und Micha Johne (jetzt oder nie - schließlich werden wir nicht jünger), Gudrun Johne und Stefan Laub (Stefan war schon einmal mit Schulz- Aktiv-Reisen auf der kleinen Annapurna-Tour und übernahm die Organisation mit diesem Reisebüro) sowie Kerstin Beyer und Uli Franke (Verfechter individueller Reisen, aber diesmal hätte uns die Bürokratie und die geringe Kenntnis des Landes sehr viel wertvolle Zeit gekostet. Dank der guten Organisation von Schulz-Aktiv- Reisen konnten wir entspannt und locker viel mehr sehen und erleben).
Nach unserer Landung in Kathmandu wurden wir von unserem Stadtguide empfangen und konnten diese verrückte Stadt zwei Tage lang genießen. Diese Eindrücke können unsere Fotos leider nicht vermitteln. Wir hoffen die Videokamera hat es ein bisschen eingefangen. Auf Grund des sehr umfangreichen Filmmaterials wird es aber ein paar Monate bis zur Uraufführung dauern. Hier deshalb nur einige Bilder der Paläste und Kultstätten, die wir u.a. besuchten, denn Kathmandu ist nicht nur das erstrebenswerte Ziel aller Nepalesen, wenn sie es zu einem kleinen "Vermögen" gebracht haben und sich vielleicht sogar ein Moped kaufen können, sondern auch uralte Residenzstadt.
Die oberen beiden Bilder zeigen buddhistische und hinduistische Tempel in der ehemaligen Königsstadt Bakhtapur nahe Kathmandu.
In der Mitte links die Stupa Badnath, ein hauptsächlich von tibetischen Pilgern besuchter buddhistischer Platz. Rechts daneben eine hinduistische Verbrennungsstätte am heiligen Fluss Bagmati.
Ob sich Moni inmitten der Saddhus wohlfühlt? Auf jeden Fall Micha und Uli in der Rikscha.








Am dritten Tag flogen wir nach Pokhara, dem Ausgangs- und Endpunkt unserer Trekkingtour. Dort trafen wir dann unsere beiden Guides und die drei Träger, die uns von nun an begleiteten. Sie kümmerten sich ständig um unser Wohl, versorgten uns mit Kaffee, Tee und Dal Bhat, dem nepalesischen Hauptgericht.

Die ersten drei Tage durchwanderten wir wunderschöne Reisanbaugebiete und dschungelartige Wälder abseits der Haupttrekkingroute, um eine im Bau befindliche Straße zu umgehen.


Nachdem wir den üblichen Weg in Richtung Manang und dem Thorung La Pass erreichten, ging es ständig bergan, und mit zunehmender Höhe wurde unsere Kleidung immer dicker. Der buddhistische Einfluss der Tibeter wurde auch deutlicher. Durch Drehen der Gebetsmühlen mit dem Mantra "Om mani padme hum" auf den Lippen und einigen Segnungen durch tibetische Lamas wurden wir gegen die weiteren Schwierigkeiten gewappnet.
Endlich rückte auch der erste Achttausender in unser Blickfeld. Der Manaslu zeigte zumindest seine
Vorgipfel in voller Schönheit, der Hauptgipfel steckte allerdings noch in den Wolken.

Auf über viertausend Meter begegneten uns dann auch Yaks, deren Fleisch sich als leckeres Steak auf unseren Tellern wiederfand.

Früh wollte man nicht aus dem molligen Schlafsack und nachmittags nach der Wanderung klappten wir sofort in die Ruhestellung.

So schön die Umgebung auch ist, jeder Schritt strengt hier an. Man könnte doch seinen Urlaub so gemütlich im Schaukelstuhl verbringen...


 

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Vom letzten Lager vor dem Pass in Thorung Phedi (4450 m) knapp 900 Höhenmeter hinauf und am gleichen Tag wieder 1700 Höhenmeter hinunter fast bis zum Kali Gandaki Tal. Das Tal des Kali Gandaki bietet einen interessanten Superlativ: Zwischen Kalopani und Larjung steht man bei ca. 2540 m ü. NN auf der Sohle des tiefsten Tales der Welt, nämlich ca. 5,6 km unter dem Gipfel des Dhaulagiri (8167 m), wobei Dhaulagiri im Westen und Annapurna (8091 m) im Osten an dieser Stelle nur ca. 35 km voneinander entfernt sind (Text Wikipedia).
Ab dem späten Vormittag fegten sandsturmartige Winde von Süden durch das Tal, sodass man ohne Brille und Mundschutz seine nächste Mahlzeit weder sehen, noch ohne zu knirschen essen konnte.




Zwischen  Annapurna und Dhaulagiri feierte Kerstin ihren Fünfzigsten.
Eine 40 Grad heiße Quelle in Tatopani war der würdige Abschluss des Abends.

Noch einmal mussten wir uns 1800 Höhenmeter am Stück hinaufquälen. Micha mietete sich ein Pferd, weil es ihm nicht so gut ging, und so schafften wir auch diese Hürde. Aber das Panorama am Poon Hill war es wert. Morgens um fünf Uhr waren hunderte Menschen auf dem Poon Hill und schauten auf die mächtigen Südwände von Dhaulagiri und Annapurna, die langsam aus der Dunkelheit heraustraten und von den ersten Sonnenstrahlen getroffen wurden.

Annapurna Süd (7219 m) und Hiunchuli (6441 m) Machapuchare (Fischschwanz) Nepals heiliger Berg mit Besteigungsverbot
Was man bei einer Runde aufsteigt, muss man auch wieder absteigen. Hier unsere letzten Höhenmeter hinab zur Busstation. Insgesamt sind so knapp 14000 Höhenmeter zusammengekommen. Unten befinden wir uns bereits wieder in Pokhara, stopfen uns mit Fleisch und Fisch voll und feiern unterm Weihnachtsstern und Palmen den 1. Advent.